"Ich bin müde, Kultur ständig zu rechtfertigen! [...] Ich warne davor, dass Schreibtischtäter etwas entscheiden, von dem sie nicht Ahnung haben! [...] Wir sind nicht irgendein exotischer Pilz!"
Sabrina Sadowska im Mai 2012 bei der öffentlichen Ahörung im Bildungsausschuß des Landtages MV.Quelle: Nordkurier
Theaterreform
Ministerin Hesse lehnt Theater-Antrag ab
Schwerin · 11.03.2015
Sozialministerin Birgit Hesse hält am Mittwoch stellvertretend für Kulturminister Mathias Brodkorb eine Rede zur Theaterreform. Die Rede liegt dem Nordkurier exklusiv vor.
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
die Theater und Orchester unseres Landes vertreten lange Traditionslinien und ein besonderes historisches Erbe. In keinem anderen Land wird Theaterliteratur so vielfältig und in hoher Dichte aufgeführt wie in Deutschland. Und in wohl keinem anderen Land werden Theater so hoch subventioniert wie in Deutschland.
Vier Städte hatten am Samstagabend eines gemeinsam: Den Protest des Publikums gegen die umstrittenen Theater-Sparpläne von Kultusminister Brodkorb. In Neustrelitz steht schon am Montag die nächste Aktion an.
Endlich schreitet die Bundes-SPD ein. Das der Brief von Wolfgang Thierse kommt, ist ein Hinweis, dass man Mathias Brodkorb noch eine Chance gibt, sein Gesicht zu wahren. Ob er es versteht? Eher nicht, wenn man seine erste veröffentliche Reaktion liest. Mathias Brodkorb verteidigt sein undemokratisches Handeln und beruft sich auf den Koalitionsvertrag mit der CDU. Erstens muss nicht alles durchgeführt werden, was in einem Vertrag steht (das wäre wirklich ein Novum in der Politik) und zweitens kann es mehrere Lösungsansätze geben, wie die breit aufgestellten Initiativen es beweisen.
Herrn Minister
Mathias Brodkorb
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Werderstr. 124
19055 Schwerin
19. Februar 2015
Lieber Mathias,
zunehmend erreicht uns Kritik an der geplanten Streichung von Sparten des