Eine kleine chronologische Betrachtung zur Beschlussvorlage für die Stadtvertretung Neustrelitz am 22. Januar 2015


21. Januar 2015
Mitte Oktober wird der von der Landesregierung teuer bezahlte METRUM-Abschlussbericht bekannt gegeben. Minister Mathias Brodkorb (SPD) übt Druck auf die betroffenen Städte und Kreise aus, um seinem Ziel "Staatstheater Nordost" näher zu kommen. Das Land als Mehrheitsgesellschafter in einem "Staatstheater Nordost" bedeutet auch Kontrolle von Kultur und Bildung durch die Politik, denn dass das viel kritisierte METRUM-Gutachten keinen nachhaltigen Spareffekt bringt, dürfte mittlerweile auch dem Minister klar geworden sein. Zu viele offene Fragen, zu viel Wenn und Aber...

09. Dezember 2014

Die Vertreter der Gesellschafter der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz, Heiko Kärger (Landrat Mecklenburgische Seenplatte, CDU), Dr. Paul Krüger (Oberbürgermeister Neubrandenburg, CDU) und Andreas Grund (Bürgermeister Neustrelitz, parteilos) verabschieden im Beisein von Michael Stieber (Aufsichtsratvorsitzender der Theater und Orchester GmbH, SPD) ein Eckpunktepapier, dass die Existenz von Musiktheater und Deutsche Tanzkompanie nicht mehr vorsieht - ein Kultur- und Bildungsabbau für die Region, der beispiellos in der Geschichte des Landkreises ist. Dieses Eckpunktepapier wird eilig nach Schwerin zu Minister Brodkorb geschickt, um für den am 12.12. vorgesehenen Ministertermin als Vorlage zu dienen.

09. Dezember 2014

Unter der Federführung des Fördervereins Landestheater Mecklenburg e.V. und dem TheaterNetzwerk.MSE haben kompetente Fachleute ein "Machbarkeitsmodell für den Erhalt der Eigenständigkeit der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz als produzierendes Mehrspartentheater im Kulturraum Mecklenburgische Seenplatte" entwickelt, welches noch am gleichen Tag u.a. den Gesellschaftsvertretern der TOG und dem Minister übermittelt wurde.

12. Dezember 2014

Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD) unterbreitet nach einem vierstündigen Treffen von Landesregierung, Kommunalvertretern und Theater-Intendanten in Schwerin ein neues Angebot. In dieses Angebot wurde das Eckpunktepapier der Gesellschaftsvertreter eingearbeitet, ohne das es näher untersucht, geschweige denn durchgerechnet wurde. Mit dem METRUM-Gutachten hat das neue Angebot nur am Rande etwas zu tun. Das "Machbarkeitsmodell" aus Neustrelitz wird mit keinem Wort erwähnt. Wie sagte der Minister am 02.07.2014 während einer Landtagsdebatte:

"Das ist keine undiskutierbare Grundlage von Metrum, das ist ein Konzeptentwurf und alle sind jetzt eingeladen, eigene Konzeptvorschläge zu machen, bessere Vorschläge und die müssen zwei Kriterien erfüllen: sie müssen künstlerisch überzeugend sein und sie müssen betriebswirtschaftlich aufgehen. Und wenn dann andere Vorschläge kommen, bin ich der erste, der bereit ist, da mitzumachen." (bei youtube ..ab 1:29:38).
Dann machen Sie auch mit, Herr Brodkorb!

16. Januar 2015

Bürgermeister Andreas Grund gibt die Beschlussvorlage für die Stadtvertretersitzung am 22.01. heraus. Sie beinhaltet das Eckpunktepapier mit all seinen Konsequenzen für die Stadt, die einen fassungslos machen:

  • Kultur- und Bildungsabbau in großem Umfang
  • Vernichtung von Arbeitsplätzen mit existenziellen Folgen für die Familien
  • nachhaltige Schädigung der kulturellen und touristischen Stadtentwicklung
  • Respektlosigkeit gegenüber 300 Jahre Theaterkultur

 
Jede/r Stadtverordnete/r, die/der dieser Beschlussvorlage mit JA zustimmt, wird sich vor den Bürgerinnen und Bürger der Stadt verantworten müssen.

Im gesamten Bundesland gibt es nur ein Häufchen Politiker, die weiter an dem Projekt "Staatstheater Nordost" der Landesregierung festhalten. Und das sich Intendant Joachim Kümmritz dort einreiht, spricht für sich und es sei die Frage erlaubt, was hat Herr Kümmritz in seinem Job bei der TOG seit April 2014 eigentlich Positives bewirkt? Er wurde bestellt, um abzuwickeln, mehr nicht und so verhält er sich auch.

(alle hier genannten Dokumente stehen hier zum Download bereit)


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